Gemeinsame Einrichtung Gender Medizin, Frauengesundheitszentrum
Mitgliederkliniken
Department Operative Medizin
Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie
Universitätsklinik für Herzchirurgie
Universitätsklinik für Gefäßchirurgie
Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
Universitätsklinik für Urologie
Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin
Department Innere Medizin
Universitätsklinik für Innere Medizin I
Universitätsklinik für Innere Medizin II
Universitätsklinik für Innere Medizin III
Universitätsklinik für Innere Medizin IV
Universitätsklinik für Innere Medizin V
Gemeinsame Einrichtung für Internistische Notfall- und Intensivmedizin
Department Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Universitätsklinik für Psychiatrie I
Universitätsklinik für Psychiatrie II
Department Neurologie und Neurochirurgie
Universitätsklinik für Neurologie
Universitätsklinik für Neurochirurgie
Department Frauenheilkunde
Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Department Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Hör-, Stimm- und Sprachstörungen
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Universitätsklinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörungen
Department Radiologie
Universitätsklinik für Radiologie
Universitätsklinik für Neuroradiologie
Department Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Universitätsklinik für Zahnersatz und Zahnerhaltung
Universitätsklinik für Kieferorthopädie
Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Department Kinder- und Jugendheilkunde
Universitätsklinik für Pädiatrie I
Universitätsklinik für Pädiatrie II
Universitätsklinik für Pädiatrie III
Universitätsklinik für Nuklearmedizin
Universitätsklinik für Strahlentherapie – Radioonkologie
Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optimetrie
Frauengesundheitsambulanz
Universitätsklinik für Innere Medizin I
Haus 2, 1. Stock
Ambulanzzeiten (NUR nach vorheriger Terminvereinbarung):
Di/Mi: 13.00–16.00
Do/Fr: 08.00–12.00
Terminvereinbarung
Mo-Fr: 08:00–16:00 Uhr
Tel.: +43 512 504-81827 Dr.in Bader
Frauenstation
Universitätsklinik für Innere Medizin I
MZA – Medizinzentrum Anichstraße
4. Stock, Ost, Station 4B
Telefon: +43 512 504-27566
Fax: +43 512 504-27521
Frauengesundheit
Allgemeines
Frauengesundheit wird seit den letzten Jahren in den Medien immer wieder besprochen. Wir versuchen eine Definition anzubieten (siehe unten). Wie Sie sehen, sind auch die Definitionen relativ neu, so wurde erst 1976 diese Definition von der WHO etabliert, wobei hier der Schwerpunkt auf der gleichwertigen Betonung von körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden liegt. Dies ist wohl als Paradigmenwechsel zu betrachten, war doch früher Gesundheit wirklich nur als Abwesenheit von Krankheit definiert.
Eine neue Richtung ist ebenfalls durch die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 1986 erzielt worden, in der formuliert wird:
„Gesundheitsförderung zielt auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen“
In eine ähnliche Richtung zielt das Projekt „Gesunde Städte“ 1986, wo erstmals ein kommunaler Ansatz gewählt wurde.
„Gesundheit ist der Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Behinderung“
Weltgesundheitsorganisation 1946, 1976
„Frauen haben das Recht auf den höchst erreichbaren Standard von physischer und psychischer Gesundheit“
Weltfrauenkonferenz Peking 1995
Was ist Frauengesundheit?
Alles, was NUR Frauen betrifft,
HAUPTSÄCHLICH Frauen betrifft,
Frauen ANDERS betrifft.
NUR Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Mädchen, pflegende Frauen, Gewalt gegen Frauen |
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HAUPTSÄCHLICH Armut, Pflegebedürftigkeit, Angehörigenpflege, Depression, Gewicht, Autoimmunerkrankungen Alter: Bewegungsapparat, Osteoporose, Sehstörungen, Schwerhörigkeit, Inkontinenz, Alzheimer, Demenz |
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ANDERS Medikamentenwirkung (bei Östrogenspiegel), Herzerkrankungen, Krebs, sexuell übertragbare Erkrankungen (HIV), Arbeitsmedizin |
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Ein Thema, das unbestritten zur Frauengesundheit gehört. Hier gab es in den USA schon im letzten Jahrhundert Ansätze, auch reine „Frauenkliniken“ auch mit weiblichem Personal einschließlich der Ärztinnenschaft zu etablieren, die sich mit „Frauenleiden“ und Geburtshilfe, wie Kinderheilkunde beschäftigten. Hier gibt und gab es auch immer private, mit Spendengeldern unterstützte Einrichtungen.
Mädchen
Da sich spezielle Gesundheitsprobleme, besonders im erweiterten Gesundheitsbegriff für junge Frauen besonders in der Pubertät ergeben, ist unbestritten neben den rein auf die sexuelle Entwicklung fokussierten Themen ein aktueller Schwerpunkt wie in diesen Altersgruppen Prävention transportiert werden kann. Müßte doch nach Meinung aller Experten z.B. eine Nikotin-, Alkohol- oder Drogenaufklärung mit dem Ziel, schon den Beginn dieser Sucht zu unterbinden, bereits in den Pflichtschulen beginnen. Praktisch alle jungen Frauen sind von Gewichtsproblemen vorrangig betroffen. Hier sind nicht die sicher schlimmen aber doch selten auftretenden Fälle von Anorexie und Bulimie gemeint, sondern dass es heute praktisch keine einzige heranwachsende Frau gibt, die nicht ständig mit ihrem Gewicht beschäftigt ist.
Pflegende Frauen
Fast alle Frauen stehen früher oder später vor dem Problem pflegebedürftige Familienmitglieder bzw. Nachbarn zu versorgen. Eine Forderung den Frauen generell gegenüber, die zumindest bei Ablehnung mit Schuldgefühlen, zum Teil auch sozialer Ächtung verbunden ist, andernfalls eine große körperliche und seelische Belastung darstellt und auch die große Gefahr durch die Pflege und damit Nicht-Berufstätigkeit in finanzielle und soziale Probleme zumindest im Alter zu kommen.
Gewalt gegen Frauen
Frauen sind zeitlebens in großer Zahl körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt. Dies stimmt auch für unser Land, wobei die wesentlich schlimmere Situation für Frauen in vielen Teilen der Welt nicht vergessen werden darf (siehe Amnesty-Berichte: Frauenhandel, Prostitution, Vergewaltigung, Kindesmißbrauch, kulturell geforderte Verstümmelung von Frauen, etc.).
Armut
Jedem Uno-Bericht kann entnommen werden, dass Armut weltweit weiblich ist, obwohl das Gros der messbaren Arbeit weltweit von Frauen geleistet wird. Auch hier geht es uns wesentlich besser als den meisten Frauen, allerdings wurde nicht nur zum Tag der Frau wieder auf die enormen Einkommensunterschiede (etwa 1/3) in Österreich hingewiesen. Wie schnell eine Frau nur durch die Geburt eines Kindes in Armut geraten kann, ist hinlänglich diskutiert. Wie die Lage einer sehr großen Zahl alter Frauen ist, ist ebenfalls bekannt. Auch in Österreich ist Armut weiblich.
Pflegebedürftigkeit, Angehörigenpflege
Nach wie vor wird die Forderung nach Pflege von Angehörigen fast nur an Frauen gestellt mit allen daraus resultierenden, für Frauen nachteiligen Folgen (siehe oben). Frauen selbst müssen allerdings damit rechnen im Alter allein zu sein bzw. auf ein Altersheim oder Pflegeheim angewiesen zu sein (siehe dortige Prozentzahlen, siehe auch unsere Studie – am Ende).
Depression
Wesentlich mehr Frauen als Männer leiden unter Depression. Dies stimmt zumindest für ganz Europa vom Nordkap bis Sizilien. Depression ist nicht nur eine Krankheit, die von vielen nicht ernstgenommen wird, weil nicht sichtbar und messbar, aber über das Leid der Krankheit an sich hinaus leicht zur sozialen Isolierung und Armut führt.
Gewicht
„Gewichtsprobleme“ sind wohl das führende einzelne Frauengesundheitsproblem. Einen anerkannten Krankheitswert haben zwar nur die Extreme, wie Anorexie und Bulimie, sowie extremes Übergewicht, aber es gibt kaum noch eine Frau in unserer Gesellschaft, die nicht ständig mit ihrem derzeitigen Gewicht unzufrieden ist, Diäten plant oder in vielen Fällen schon zahlreiche hinter sich hat. Es scheint überhaupt kein richtiges Gewicht mehr für Frau zu geben. Das heisst aber auch: praktisch keine Frau scheint mit ihrem Körper in Einklang zu stehen.
Autoimmunerkrankungen
Auch bei diesen Krankheiten gibt es in Art und Häufigkeit des Auftretens Geschlechtsunterschiede. Das zeigt, dass die Erforschung der Geschlechtsunterschiede bis in die Grundlagenforschung, bis in die Zelle und den Zellstoffwechsel hineingehen muss.
Alter
Frauen haben weltweit eine höhere Lebenserwartung, bei uns derzeit etwa 7 Jahre, allerdings scheint diese höhere Lebenserwartung in vielen Fällen mit langem Siechtum und Pflegebedürftigkeit verbunden zu sein. Viele Faktoren führen dazu, wie Erkrankungen des Bewegungsapparates, Osteoporose, Sehstörungen, Schwerhörigkeit, Inkontinenz, Alzheimer und Demenz. Hier wäre die Forderung, all diesen Gebrechen und Defekten rechtzeitig entgegenzusteuern.
Medikamente
Medikamente wirken bei Frauen und Männern verschieden. Dieses Faktum muss jedem klar sein, haben doch Frauen einen noch dazu im Zyklus wechselnden Hormonspiegel. Dies führt dazu, dass bei Frauen alle Medikamente getrennt getestet werden müssen, einige wirkungslos und andere sogar gefährlich sind; beispielsweise war Aspirin das weltweit meistverkaufte Medikament, als es noch nur an Männern getestet war!
Herzerkrankungen
Neben dem Problem, dass Herzerkrankungen männlich besetzt sind, d.h. Mann und seine Umgebung glaubt, er stirbt am Herz, Frau und ihre Umgebung denken nicht an ein Herzrisiko, sind viele Untersuchungsmethoden auf Männer zugeschnitten und für Frauen viel weniger aussagekräftig.
Krebs
Frauen sterben häufiger an anderen Krebsarten als Männer, und zwar ist der häufigste Krebstod bei Frauen Brustkrebs gefolgt von Darm- und Lungenkrebs. Bei Männern ist der häufigste Krebstod Lungenkrebs, an zweiter Stelle Prostatakrebs, an dritter Stelle Darmkrebs.
Dazu kommt noch, dass aufgrund unterschiedlichen Rauchverhaltens, wesentlich mehr Männer hören auf zu Rauchen, das Lungenkrebsrisiko für Frauen ständig steigt und zwar in den letzten ca. 20 Jahren im exorbitanten Ausmaß von ca. 140 %, während bei Männern der Anstieg nur ca. 26 % ausmacht.
Sexuell übertragbare Erkrankungen (AIDS)
Hier ist der Schwerpunkt auf die Aufklärung der Frauen bezüglich Schutzmöglichkeiten zu legen. Zur Erinnerung: AIDS wurde anfangs als Krankheit homosexueller Männer verkündet, inzwischen ist allgemein die Problematik der hohen Ansteckungsgefahr für Frauen und Übertragbarkeit auf ihre Kinder bekannt.
Arbeitsmedizin
Der Frauenaspekt ergibt sich einerseits durch die Teilung der Berufe in Frauen- und Männerberufe, was nicht nur zu schlechterer Bezahlung der sogenannten Frauenberufe, sondern auch weitgehend zu schlechterer Erforschung und Beurteilung des gesundheitlichen Risikos führt. So ist der Begriff „schwere Arbeit“ hinterfragbar, denkt man nur an die körperliche Belastung allein durch die Pflege alter Menschen, was in der Regel Frauenarbeit ist. Alle neueren Studien bezüglich Stress definieren Stress als Resultat einer nicht selbst bestimmten Tätigkeit und dies trifft auch in weit größerem Maß für Frauen- als für Männerarbeit zu, entgegen dem bisherigen Klischee des stressgeplagten Managers.
Die Lebenserwartung in Tirol stieg im letzten Jahrhundert um über 80 %.
Die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen in Tirol lag zu Beginn des Jahrhunderts bei 43 Jahren. Zu Ende des Jahrhunderts war sie bereits über 80 Jahre. Eine ähnliche, wenn auch etwas geringere Steigerung, ergab sich für die Männer mit einer Lebenserwartung von etwa 40 Jahren zu Jahrhundertbeginn und 74 Jahren zu Ende des Jahrhunderts.
Durch weiteres Steigen des Nikotinkonsums könnte diese Erfolgsbilanz allerdings gebremst werden, wird doch für Raucherinnen und Raucher eine generelle Verminderung der Lebenserwartung um etwa 8 Jahre berechnet.
Lebenserwartung bei Geburt in Österreich